08.05.24 – textil+mode

Kaum bessere Konjunkturzahlen, vorsichtiger Optimismus

Dies geht aus dem Konjunkturbericht des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. (textil+mode), Berlin, hervor. Der Großteil der Konjunkturdaten für den Monat Februar gibt Grund zu vorsichtigem Optimismus.

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Trotz möglicher Aufwärtstendenz im laufenden Jahr, bleibt nach Einschätzung der Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie der Auftragsmangel das größte Problem. © textil+mode

 

Auftragslage weiterhin problematisch

Die Konjunkturzahlen des aktuellen Monats Februar bleiben mehrheitlich negativ, insbesondere bei Textil ist an den wichtigen Kennziffern zu Umsatz, Beschäftigung und Auftragslage keine Trendwende erkennbar. Die Zahlen der Bekleidungsindustrie sind weiterhin besser. Die aktuellsten Konjunkturumfragen könnten aber Anlass zu vorsichtigem Optimismus geben, denn das ifo-Konjunkturklima für die Gesamtwirtschaft stieg zum dritten Mal in Folge. Dennoch bleibt nach Einschätzung der Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie der Auftragsmangel das größte Problem. Die Umsätze in der Gesamtbranche stiegen im Februar 2024 um +2,7 % an, wobei Textil ein Plus von +4,0 % verzeichnet. Die Bekleidungsindustrie konnte +0,8 % mehr Umsätze erzielen. Dennoch verzeichnet das Bekleidungssegment kumuliert für Januar und Februar +1,7 % mehr Umsatz, Textil hat im Vergleich zum Vorjahreszeitraum -2,9 % weniger Umsatz erzielt. Die Gesamtbranche liegt damit per Februar um -1,1 % unter dem Vorjahr. Die Anzahl der Betriebe sinkt im Vergleich zum Vorjahr: Ende Februar bei Textil um -3,4 %, bei Bekleidung um -6,7 %.

Bei den Auftragseingängen und den Auftragsbeständen bleibt die sehr unterschiedliche Entwicklung zwischen Textil und Bekleidung bestehen: Bekleidung entwickelt sich in den vergangenen Monaten klar positiv, während Textil mit sinkenden Auftragsbeständen und -eingängen zu kämpfen hat. Die Einschätzungen der Auftragslage im In- und Ausland sind jedoch in beiden Teilbranchen nach wie vor pessimistisch geprägt.

Der Außenhandel verläuft bei der Textilindustrie mit einem nominalen Exportminus von -5,4 % weiter enttäuschend. Die Exporte der Bekleidungshersteller konnten hingegen um +3,3 % zulegen. Die nominalen Importe sinken bei Textil und Bekleidung weiter mit zweistelligen Raten.

ifo-Konjunkturklimaindex April 2024

Das Konjunkturklima in Deutschland hat sich im April zum dritten Mal in Folge deutlich verbessert. Getragen wurde dies im Wesentlichen vom Dienstleistungssektor, aber auch im verarbeitenden Gewerbe stieg das Konjunkturklima leicht an. Die Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie äußern sich, insbesondere was die Erwartungen angeht, nur unwesentlich optimistischer als in den Vormonaten. Auch die Lagebeurteilungen sind nicht entscheidend positiver geworden. Dennoch könnte sich im laufenden Jahr eine leichte Aufwärtstendenz abzeichnen.